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Frohe Yalda-Nacht!

Von: Shaswar Mame

Die Yalda-Nacht oder (Şeva Yelda – شەوی یەڵدا ) wird in Kurdistan und vielen Ländern des Nahen Ostens am 21. Dezember gefeiert. Die Yalda-Nacht ist die längste des Jahres, fällt auf das Ende des Herbstes und markiert den Beginn des Winters.

Die Geschichte der Yalda-Nacht reicht bis ins Zeitalter des Mithraismus zurück – vor Tausenden von Jahren – und Yalda bedeutet in der aramäischen Sprache Geburt. Nach dem Glauben des Mithraismus wurde Mitra, der Gott der Sonne und des Lichts, in dieser langen Nacht geboren.

Heutzutage wird Yalda auf unterschiedliche Weise von vielen alteingesessenen Völkern gefeiert, die einen mithraischen Hintergrund haben und aus dem Land Mesopotamien bzw. dem Zagros-Gebirge stammen.

Yalda Nacht in Kurdistan

Die Yalda-Nacht in Kurdistan wird traditionell von Kurd*innen hauptsächlich im Osten und Süden Kurdistans gefeiert. Nachdem die Sonne untergegangen ist und die Nacht hereinbricht, versammeln sich Familien um einen Tisch, der mit vielen Speisen, Getränken, Früchten, Süßigkeiten und Nüssen gedeckt ist. Früher wurden diese Speisen und Getränke in den Dörfern und Städten hergestellt, geerntet und zubereitet. Dazu gehörten hauptsächlich Granatäpfel, Walnüsse, Weintrauben, Rosinen, getrocknete Feigen, Tee und Süßigkeiten. In der heutigen Zeit werden auch neu kreierte Speisen und Getränke für die Yalda-Nacht zubereitet. Zudem werden in dieser Nacht Feuer oder Kerzen angezündet. Klassische Gedichtbände/Diwans nehmen einen bedeutenden Platz auf dem Tisch ein und insbesondere werden Nalis Gedichte vorgetragen.

Nalî (1800 – 1856) gehört zu den einflussreichsten Dichtern Kurdistans, der ein bedeutendes Gedicht der Yelda-Nacht gewidmet hat. Die ersten zwei Zeilen dieses Gedichtes lauten in dieser Weise:

Şewî Yelda ye, ya deycur e emşew

Ke dîdem dûr le to bênûr e emşew?!

An diesem Abend werden nicht nur Gedichte vorgelesen, sondern es werden auch Lieder gesungen. Dabei spielen Instrumente wie Tambûr, Def, Dutar und Sêtar eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus gibt es viele Vorträge zu verschiedenen Themen und Unterhaltungen. In einigen Regionen organisieren Kultureinrichtungen ein umfangreiches Programm für die Feier und viele Menschen nehmen in unterschiedlicher Weise daran teil. Auch Feierlichkeiten im vertrauten Familienkreis sind üblich. Daher wird die Yalda-Nacht auch als die Nacht der Begegnung und Zusammenkunft der Familien bezeichnet.

Philosophie der Yalda-Nacht

Die alteingesessenen Menschen Kurdistans haben vor Tausenden von Jahren nach Möglichkeiten gesucht, ihr Leben zu verbessern. Wegen der Selbstverteidigung und zum Lebensunterhalt wohnten sie über Berge, Täler und Ebenen verstreut. Sie hatten ihr Umfeld und ihre Umwelt erkundend beobachtet und daraus Erkenntnisse für ihr Leben gewonnen. Auf diese Weise haben die Menschen einen großen Schritt gewagt und sich mit der Astrologie beschäftigt. Die Menschen waren in der Lage, die Jahreszeiten zu bestimmen sowie die Zeiten der Veränderungen in der Natur festzuhalten. In diesem Zuge konnten die Menschen die längste und die kürzeste Nacht des Jahres bestimmen. Diese Erkundungen haben sie auch mit Bedeutungen versehen und so entstanden unter anderem Newroz und Çileya Zivistanê.

Die Ergebnisse dieser erkenntnisse wurden nach und nach im Rahmen eines mentalen Systems gesammelt, das in der Entwicklung Mithraismus genannt wurde. Die Essenz der Botschaft des Mithraismus lautet: Man sollte seine Umgebung umfassend betrachten und ein System für die Führung seines Lebens aufbauen, das sowohl natürlich als auch menschlich ist. Heute kann man den Geist dieser Kultur besonders bei den Êzîd*innen, Alevit*innen und Yarsaner*innen oder weiteren Religionen und Traditionen erkennen, die aus dieser Wurzel stammen.

Die Verbreitung des Mithraismus in weiten Teilen der Welt

Die lebensvereinfachenden Erkundungen und Ideen des mithraischen Glaubens führten dazu, dass er jenseits der Grenzen Anerkennung fand und sich in weiten Teilen der Welt verbreitete. Besonders nachdem der Mithraismus in das Römische Reich gelangte und als offizielle Religion akzeptiert wurde, verbreitete sich der Mithraismus in Europa. Dabei wurden viele Symbole und Elemente der Kultur Kurdistans und seiner Umgebung nach Europa übertragen. Der Einfluss der Mithrakultur war so groß, dass sie nicht verschwand, als der christliche Glaube im Römischen Reich an die Stelle des Mithraismus trat, sondern mit einigen Veränderungen auf die christliche Religion übertragen wurde. Nachdem der Julianische Kalender durch den Gregorianischen Kalender ersetzt wurde, erhielt die Yalda-Nacht eine neue Bedeutung. Sie wurde mit der Geburt von Jesus in Verbindung gebracht.

Es ist eine große Errungenschaft des Glaubens Mithraismus, dass heutzutage in Kurdistan, in Europa und weltweit die Wissenschaft, Astrologie mit Kultur, Tradition und Religion verzahnt ist.

Frohe Yalda-Nacht und Weihnachten!

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