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Fachtag in Düsseldorf: Diskriminierung und Rassismus gegenüber Kurd*innen in Deutschland

Am 19.10.2023 wurde unser Verein Yekmal e.V. als Gastredner zur Fachtagung „Diskriminierung und Rassismus gegenüber Kurd*innen in Deutschland“ eingeladen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Heike Kasch und Kamil Basergan, der Diakonie Düsseldorf.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Jasmin Caspary. Nach der Begrüßung auf Deutsch durch Frau Kasch und in Kurdisch durch Herrn Basergan wurde ein Grußwort im Namen der Geschäftsführung, Günay Darici, von Yekmal e.V., durch Merih Ergün, Antidiskriminierungsbeauftragter, gesprochen.

Als Referentin wurde Prof. Dr. Çinur Ghaderi von der EvH Bochum eingeladen. Sie forscht zu antikurdischem Rassismus in Deutschland. Hier teilte sie mit den Gästen ihre qualitative Studie zu antikurdischem Rassismus und zeigte großen Forschungsbedarf zu diesem Thema auf.

Danach berichtet Prof. Dr. Esther Almstadt von der EvH Bochum von ihrer Analysen zur medialen Darstellungen der Kurd*innen in deutschen Leitmedien. Außer den extremen Zuschreibungen von Clankriminalität, Gewaltbereitschaft oder der integrationswilligen und engagierten Bereitschaft zur Integration lassen die Leitmedien wenig Raum für die Heterogenität tatsächlichen kurdischen Lebens und tragen so zur wesentlichen Zementierung von Stereotypen und Vorurteilen bei.

Im Anschluss an die beiden Professorinnen stellt Merih Ergün in einem Impulsvortrag als Antidiskriminierungsbeauftragter von Yekmal e.V., die vielfältige Arbeit unseres Vereins vor. Dabei beruft er sich auf unsere Studie von 2020 „Kurdisches Leben in Berlin“, und hebt die Diskriminierungserfahrungen der Befragten hervor. Die Befragung ergab, dass die unterschiedlichen Dimensionen struktureller Diskriminierung von rassistischen Vorfällen neben dem öffentlichen Raum auch in unterschiedlichen staatlichen Institutionen auftreten. Hier stellt sich die Schule als Ort für institutionelle Diskriminierung noch einmal in seiner Besonderheit dar. Neben einer Präsentation der Umfrageergebnisse wurden auch anhand von zwei Fallbeispielen: aus einer Bremer Schule und aus der Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat, die mehrdimensionalen Wechselwirkungen von institutioneller Diskriminierung aus der Perspektive eines Kurdischen Elternvereins erörtert.

Im letzten Teil der Fachtagung fand eine Podiumsdiskussion mit Fragen aus dem Publikum statt. Neben den Referent*innen: Prof. Dr. Çinur Ghaderi, Prof. Dr. Esther Almstadt, Merih Ergün, wurde auch Jinda Zelal Ataman, Sozialberatung für Flüchtlinge der kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonne.V. eingeladen.

Hier wurde unter anderem über die Notwendigkeit von Netzwerken und Bündnissen mit kommunalen sowie zivilen Akteur*innen hingewiesen, um der Diskriminierung von Kurd*innen entgegenzutreten.

Als Yekmal e.V. bedanken wir uns für die Einladung, den anregenden Austausch, das Engagement aller Beteiligten, den verständnisvollen und sensiblen Raum, die wissenschaftliche Bearbeitung kurdischer Themen und die Anerkennung der Erfahrung von Betroffenen.