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Wir begrüßen die Entscheidung des Bundestages, Verbrechen an Jesid*innen als Völkermord anzuerkennen.

Der Deutsche Bundestag hat die Verbrechen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an den Jesid*innen einstimmig als Völkermord anerkannt.

Wir glauben, dass dies eine historische Entscheidung und ein Moment ist, um nicht nur der tausenden vom IS ermordeten Jesid*innen zu gedenken, sondern auch eine Chance, Gerechtigkeit für die Getöteten, Versklavten und Gefolterten und ihre Angehörigen zu erhalten. Genau das ist der Beschluss des Bundestages, in dem es heißt: “Der Deutsche Bundestag verneigt sich vor den Opfern der vom IS begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es muss zu einer gesamtdeutschen Aufgabe werden, den Völkermord an den Jesid*innen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und seiner zu gedenken.”

Wir sind sicher, dass diese Entscheidung zu den Bemühungen der jesidischen Gemeinschaft beitragen wird, das Bewusstsein für die historische Verfolgung der Jesid*innen in ihrer Heimat und die anti-jesidische Diskriminierung und Angriffe durch Islamisten und andere radikale Gruppen in der Diaspora zu schärfen.

Als Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland e. V. arbeiten wir eng mit vielen jesidischen Familien und Einzelpersonen zusammen. In unserer Arbeit erleben wir immer wieder, wie Jesid*innen sowohl wegen ihrer Religion als auch wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrer Sprache, die kurdisch ist, diskriminiert werden. Wir hören auch, wie die ständigen Angriffe der Staaten im Mittleren Osten auf KurdInnen – sei es im Iran oder in der Türkei, in Syrien oder im Irak – das Leben von JesidInnen und anderen kurdischen Communities in Deutschland und in anderen europäischen Ländern beeinflussen. Daher glauben wir, dass die Diskriminierung von Jesid*innen eng mit der Diskriminierung von Kurd*innen im Allgemeinen verbunden ist. Wir sind daher überzeugt, dass die Bemühungen um Anerkennung und Stärkung der Jesid*innen in Deutschland mit einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung von Unterdrückung und Diskriminierung der kurdischen Community in Deutschland begleitet werden müssen.

Daher hoffen und erwarten wir, dass die Entscheidung des Bundestages, die Verbrechen an Jesid*innen als Völkermord anzuerkennen, ein Meilenstein in den breiteren Bemühungen der kurdischen Community um Anerkennung und Empowerment wird.

Abschließend gratulieren wir sowohl den Akteuren und Organisationen der jesidischen Community, die unermüdlich daran arbeiten, die Aufmerksamkeit der politischen Parteien und der Gesellschaft auf die Sache der Jesid*innen zu lenken, als auch der Regierungskoalition in Deutschland sowie den anderen politischen Parteien im Bundestag, die den Antrag unterstützt und für die Anerkennung der Verbrechen an Jesid*innen als Völkermord gestimmt haben.

Yekmal
Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland e. V.